Ein Wal versenkt ein Boot im Pazifik. Die Crew kann sich in letzter Sekunde in Sicherheit bringen. Der Besitzer versucht noch sein Boot zu retten, aber hat keine Chance.
Galápagos – Es klingt wie aus einem Bestseller von Herman Melville oder Daniel Defoe, doch es ist wirklich passiert. Mitten auf dem Pazifik krachte ein Segelboot mit einem Wal zusammen. Dann ging die „Raindancer“ (auf Deutsch: Regentänzer) unter. An Bord des Seglers war auch der Deutsche Simon Fischer.
Innerhalb von 20 Minuten ist das Boot im Pazifik gesunken, erzählt Simon Fischer in einem Video auf Instagram. Die Crew befand sich gerade am Mittagstisch, als der Wal ihr Segelboot von unten traf.
„Wir haben gerade Pizza gegessen, nach zwei Minuten standen wir knöcheltief im Wasser, zehn Minuten später mussten wir runter vom Boot“, berichtet Fischer zwei Tage nach dem Unglück in seiner Videobotschaft.
Foto © Hintergrund: blickwinkel/IMAGO-Images, Vodergrund: Screenshot von Instagram (Rick Rodriguez)
Nach rund acht Stunden auf hoher See wurden die Schiffbrüchigen von einem anderen Segelteam gerettet. „Bin einfach nur froh, diese Nachricht gerade senden zu können“, sagte Fischer in seiner Videobotschaft. Er habe immer noch Angst, auf dem Ozean zu sein, so der Segler weiter. Ihm fehle gerade das Vertrauen. Es sei alles so schnell gegangen.
„Das Wasser kam 30 Sekunden nach dem Treffer bereits durch die Fußbodenplatten“, schrieb der Besitzer der „Raindancer“, Rick Rodriguez, der sich ebenfalls an Board befand, auf Instagram. Insgesamt waren vier Personen an Bord des Schiffs, als sich das Unglück vergangene Woche ereignete. Mit Schnorchelausrüstung und einer Plane wollte Rodriguez sein Boot noch retten, doch es war zu beschädigt, ist in der Washington Post zu lesen.
Die Crew war auf dem Weg von den Galapagos-Inseln nach Französisch-Polynesien. In genau demselben Gebiet spielte die fiktive Abenteuergeschichte von „Moby Dick“. In dem Roman erzählt der Autor Herman Melville ebenfalls von einer Überfahrt auf dieser Strecke. Das Segelboot der Crew wird in der Erzählung ebenfalls von einem Wal zum Kentern gebracht.
Seit dem Jahr 2007 gab es bereits rund 1200 Berichte von Zusammenstößen dieser Art, wie eine Sprecherin der International Whaling Commission der Washington Post mitteilte. Allerdings seien die Schäden, welche dabei entstehen, meist weitaus geringer, wie die US-Küstenwache gegenüber dem Blatt bestätigte. Dass eine Crew in der Folge eines Wal-Zusammenstoßes gerettet werden musste, sei das letzte Mal im Jahr 2009 vorgekommen, heißt es.
Bei dem Wal, der das Boot getroffen hat, soll es sich um einen Brydewal gehandelt haben. Die Crewmitglieder berichteten gegenüber mehreren Zeitungen davon, mindestens einen Wal gesehen zu haben. Der Eigentümer des Bootes will sogar gesehen haben, dass sich der Wal bei der Kollision verletzt hat, wie er gegenüber der Washington Post angab.
Glücklicherweise war ein Katamaran nur rund 35 Meilen (zirka 64,82 Kilometer) von den Schiffbrüchigen entfernt. Wodurch die vier Personen schnell von ihrer Rettungsinsel gerettet werden konnten.
Die schiffbrüchige Crew hat bei dem Unfall alle persönlichen Habseligkeiten verloren, wie Fischer in einem Video zu verstehen gibt. Dass Wale böse Tiere sind, denkt er aber auch heute noch nicht. (Lucas Maier)
Neben Walen treiben auch Haie ihr Unwesen in den Weltmeeren, den größten von ihnen konnten, Forscher jetzt sogar filmen.
2023-03-23T05:24:30Z dg43tfdfdgfd